Kurzversion
Tag 01 :
Ankunft am Flughafen Taschkent. Transfer
zum Hotel. Übernachtung in Taschkent.
Tag 02 :
Morgens Besichtigung in der Altstadt von
Taschkent. Die heutige Altstadt breitet sich um die Metrostation "Chorsu"
aus. Zwischen breiten Straßen sind die alten, langsam zerfallenden Lehmhäuser
zu sehen. An der Metrostation "Chorsu" liegt auch der Taschkenter
Basar. Einige sakrale Gebäude befinden sich nördlich des Basars an der
Zarkaynar ko'chasi. Das älteste stammt aus dem 16. Jahrhundert, und in
seinem Inneren ruht der im Jahre 926 verstorbene Verfechter des Islams
in Taschkent, Abu Bakra Kaffal Shashi. Das schlichte Backsteinmauerwerk
mit einer kleinen Kuppel wirkt unauffällig, obwohl die stellenweise an
Mauern erhaltene Majolikareste und Mosaike davon zeugen, dass das Mausoleum
einst ornamentiert war. Direkt in der Nähe befindet sich die:
MEDRESE BARAK CHAN. Die Medrese wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
vom Kokander Chan Barak, aus dem Geschlecht der Schaibaniden, errichtet.
Der Grundriss ist herkömmlich: ein rechteckiger Hof, auf den die Türen
von 30 Wohnzellen sowie der Hörsäle führten. Heute hat hier die geistliche
Verwaltung der Moslems von Mittelasien und Kasachstan ihren Sitz. In der
Nähe liegt die islamische Hochschule Imam al Buchari, an der man studieren
kann, wenn man das siebenjährige Studium an der Medrese abgeschlossen
hat. Weiter geht es zum Basar, direkt dort liegt die:
MEDRESE KUKELDASH: Die Medrese wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Mit
indischen Bauarbeitern baute der grausame und mächtige Wesir Kukeldash
38 Wohnzellen, nur zwei Meter lang. Sie hatten keine Möbel, und in einer
lebten zwei bis drei Schüler. Durch die verschiedenen Erdbeben hat die
Medrese Schaden genommen, nur noch eins der ursprünglich zwei Stockwerke
sind erhalten. Mittagessen in Taschkent. Anschließend Weiterreise nach
Samarkand. Abendessen und Übernachtung in Samarkand.
Tag 03 :
Ganztägige Besichtigungen in Samarkand.
GUR EMIR: Gur Emir, übersetzt heißt es das Grab des Gebieters, wurde Ende
des 14. bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts als Grabstätte der Timuriden
errichtet. Auf Timurs Befehl wurde es für seinen geliebten Enkel Muhammed
Sultan, der unerwartet 1403 starb, projektiert. Vorher hatte Muhammed
Sultan in unmittelbarer Nachbarschaft eine Medrese und eine Chanaka, die
Herberge für Derwische, errichtet. Über dem eigentlichen Grabmal erhebt
sich ein Tambour, auf dem eine langgezogene gerippte Kuppel ruht, die
zum Himmel strebt, als "löse sie sich von den irdischen Sorgen und
der Welt der Eitelkeit." Die Kuppel aus farbigen Schmelzziegeln wirkt
von weitem blau.
SHAHI-ZINDA NEKROPOLE: Südlich von Afrosiyob befindet sich die eindrucksvolle
Nekropole Shohizinda. Von Norden nach Süden sind an einem engen, siebzig
Meter langen Korridor sechzehn Gebäude, Mausoleen und Moscheen angeordnet.
Wegen des vielfältigen, intensiven und märchenhaften Dekors könnte man
der Komplex "Majolikafreilichtmuseum" nennen. Das Leitmotiv,
schon auf dem Eingangsportal zu beobachten, sind Blumen und Sterne - das
sogenannte Samarkander Ornament. Die Nekropole entstand neben der hier
vermuteten Grabstätte Qussam ibn Abbos, dem Cousin des Propheten Mohammed.
Er wird in den Legenden als der "lebendige Herrscher", also
"Shahizinda" bezeichnet.
BIBI XANOM MOSCHEE: In unmittelbarer Nähe des Basars - wegen ihrer Größe
nicht zu übersehen - steht die Bibi Xanom Moschee (auch Bibi Quanim oder
Xanim). Nach seinem erfolgreichen Feldzug nach Indien wollte Timur - wohl
vor allem um seine unbegrenzten technischen und finanziellen Möglichkeiten
zu demonstrieren - die damals großartigste Moschee der östlichen Welt
bauen lassen. Er (zwangs-)verpflichtete die berühmtesten Handwerker und
Baumeister und brachte Elefanten aus Indien als Lastenträger in seine
Hauptstadt. Er wollte eine große Freitagsmoschee bauen, die eine irdische
Nachbildung des Paradieses werden sollte. Die Gläubigen sollten in ihr,
von überweltlicher Schönheit umgeben, sich einzig und allein dem Gebet
hingeben können. Nach dem Besuch der Moschee kann man wunderbar über den
Basar bummeln, Gewürze, schon geknackte Walnüsse, getrocknete Früchte
oder was sonst das Herz begehrte kaufen. Nur auf seine Taschen sollte
man aufpassen. Mittagessen in Samarkand. Nachmittags weitere Besichtigungen:
ULUG'BEKs OBSERVATOIUM: Im Nordosten der Stadt befindet sich das astronomische
Observatorium Ulug'beks. 1424 bis 1428 errichtete er hier neben dem Bewässerungsgraben
Obi Rachmat "gesegnetes Wasser" eine Forschungsstätte, deren
Überreste 1908 freigelegt wurden. Anhand von Chroniken aus dem 17. Jahrhundert
gelang es dem russischen Archäologen Vjatkin, die Sternwarte zu finden.
Das Hauptinstrument der Sternwarte war vermutlich ein gemauerter Quadrant
oder Sextant mit einem Radius von 40,4 Metern am Ende einer durch einen
Hügel geführten und durch Mauern abgestützten Mittagslinie.
Die Ruine des riesigen Sextanten ist erhalten geblieben, das eigentliche
Gebäude, ein zweistöckiger Rundbau, der mit farbigen Fliesen reich verziert
und innen mit Sternensujets bemalt war, ist dagegen völlig zerstört worden.
Mit dem Sextanten, der sich im Gebäude befand, wurde der Sternenatlas
des Ulug'bek ("Shidsh-Guragoni") erstellt.
DER REGISTAN: George Curzon, der den Platz (usbek. Registon) Ende des
letzten Jahrhunderts nur als Ruine kannte, schrieb: " Der Registan
in Samarkand war ursprünglich und ist auch jetzt als Ruine der nobelste
öffentliche Platz der Welt. Ich kenne nichts in Europa, das ihm in Einfachheit
und Grandiosität nahe kommt, sogar nichts, das sich mit ihm vergleichen
ließe." Keine europäische Stadt ließe sich finden - so Curzon weiter
- in der ein freier Platz auf drei von seinen vier Seiten von gotischen
Kathedralen umgeben sei. Der Registan von Samarkand (wörtlich übersetzt:
Sandplatz) ist das bekannteste Symbol Usbekistans und gehört zum Weltkulturerbe
der Unesco. Er war im mittelalterlichen Orient der Platz, auf dem die
Herrscher Erlasse verkündeten, wo Gericht gehalten wurde, wo aber auch
ein reges Markttreiben statt fand. Unter Timur wurde der Registan das
Zentrum Samarkands. Unter seinem Engel Ulug'bek erhielt der Platz seine
offizielle Funktion: hier wurden Militärparaden abgehalten, Gesetze
verkündet und Hinrichtungen vollzogen. In Ulug'beks Zeit wurde der Platz
umgebaut - das noch heute beeindruckende Ensemble entstand. 1917 wurde
hier die rote Fahne gehisst, und hier verbrannten die Frauen ihren Gesichtsschleier,
den Parandasha. Leider hat man in den neunziger Jahren eine Empore errichtet,
so dass der Platz etwas von seiner Schönheit verloren hat. Zum achten
Jahrestag der Unabhängigkeit im Jahre 1999 wurde sie zudem in den usbekischen
Nationalfarben gestrichen - was nicht gerade zur Harmonisierung mit
den anderen Gebäuden beiträgt. Die jüngste Medrese ist die Tillakori,
die "Goldbedeckte" (1641 bis 1660). Ihre Fassade ist länger
als die der beiden anderen Medresen und die Studentenzellen liegen in
zwei zum Platz hin geöffneten Etagen. Eingerahmt von den beiden anderen
Medresen macht sie so den Eindruck, als wollte sie den Besucher einladen.
Die dritte Medrese auf dem Registan ist die ulug'bek Medrese. Während
man Timur mit monumentalen Mausoleen und Moscheen in Verbindung bringt,
so assoziert man mit Ulug'bek Wissenschaft, vor allem Astronomie und
wissenschaftliche Ausbildung. Die älteste Medrese des Emsembles - errichtet
1417 bis 1420 - ist, passend zu den Interessen Ulug'beks, mit Sternenmotiven
verziert. Berühmte Wissenschaftler und Künstler lebten, lehrten und
lernten hier, einer war der Dichter Abdurrachman Jami, ein Klassiker
der tadschikisch-persischen Literatur.
Abendessen und Übernachtung in Samarkand.
Tag 04 :
Morgens Weiterreise nach Buchara. Transfer
zum Hotel. Mittagessen. Besichtigungen: SAMANIDEN-MAUSOLEUM: Westlich
des Registan, etwas außerhalb der Altstadt, liegt das Mausoleum der Samanidendynastie.
Es stammt aus den ersten Jahren des 10. Jahrhunderts und ist wegen der
Klarheit seiner Formen und seiner einzigartigen Dekoration ein Meisterwerk
der frühen islamischen Architektur. Das Gebäude wurde von Erdschichten
freigelegt, die sich im Laufe der Jahrhunderte über ihm gebildet hatten,
und ist jetzt von allen Seiten zu betrachten. Sieht man es zusätzlich
zu unterschiedlichen Tageszeiten, so geben verschiedene Perspektiven -
verschiedener Lichteinfall - unterschiedliche Stimmungen wieder. Das Mausoleum
entstand in der Regierungszeit von Ismali Samani (892-907), der in seiner
Hauptstadt eine Begräbnisstätte für seine Familie errichten wollte.
CHASHMA-AYUB MAUSOLEUM: Es liegt unweit des Samaniden-Mausoleums, ein
gedrungenes Bauwerk mit hohem Kegeldach und mehreren Kuppeln, das vermutlich
aus dem 12. Jahrhundert stammt. Der rechteckige Bau besteht aus vier Räumen,
die sich von Westen nach Osten aneinanderreihen und aus verschiedenen
Epochen datieren. Der mit dem Kegeldach überdeckte Raum, in dem heute
noch ein Quellbrunnen zu sehen ist, wird als ältestes Bauteil angesehen.
REGISTAN: Folgt man der Hauptstraße der Festungsmauer entlang, gelangt
man zum Registan. Früher war der Platz von Palästen, Moscheen und Medresen
umgeben - jetzt wirkt er ein wenig leer. Rechts neben dem Haupttor der
Festung stand die Hauptmoschee Pojanda, auf deren Portalwand Geschütze
postiert waren, die im Falle der Belagerung der Zitadelle auf die Flanke
des Angreifers zielten. Links vom Tor befand sich der befestigte Sitz
des Hauptbefehlshabers, seine Werkstatt für Waffenreperaturen und das
Arsenal. An Markttagen herrschte auf dem Registan reges Treiben: Obst,
Gemüse, orientalische Süßwaren und Tee wurden verkauft. Auf diesem Platz
wurden auch die Erlasse und Befehle der "Sonne Bucharas", seiner
Majestät des Emirs verlesen. An Festtagen zeigten hier Gaukler, Musiker,
Ringkämpfer, Seiltänzer und Spaßmacher ihr Können. Auch die berühmten
Dichterwettkämpfe fanden hier statt. Selten gab es einen Tag ohne Hinrichtung
oder Auspeitschungen. Den Registan im Sattel sitzend zu überqueren war
verboten. Der Reiter war verpflichtet abzusteigen, das Pferd zu führen
und sich, das Gesicht dem Ark - der Festung der Stadt - zugewandt, pausenlos
zu verneigen. Verstöße gegen diese Vorschrift wurden hart bestraft.
ARK-FESTUNG: Die Entstehung des Arks datiert vermutlich vom Beginn des
ersten Jahrtausends nach Christus. Die Zitadelle war mehrfach zerstört
worden und wurde im 7. Jahrhundert mit einem ungewöhnlichen Grundriss
wieder aufgebaut. Nachdem die Festungsmauern bereits errichtet waren,
so erzählt die Legende, wurde mit dem Bau des Palastes begonnen. Das fast
vollendete Bauwerk stürzte aber leider ein. Weil die Ursache dafür nicht
geklärt werden konnte, beschloss man, sich auf Übersinnliches zu verlassen,
und errichtete den Palast in der Form des Sternbildes "Großer Bär"
auf sieben steinernen Pfeilern. Die Gesamtfläche der Festung beträgt fast
35.000 Quadratmeter. Der Ark diente als befestigte Residenz der Gebieter
Bucharas. Dort gab es Paläste, Heiligtümer, Kasernen, Kanzleien, einen
Münzhof, Speicher und Vorratshäuser, Werkstätten, Stallungen, ein Arsenal
sowie ein Gefängnis. Es geht zurück zum Registan. Man überquert die vor
ihm liegende Straße zur:
BOLO HAUZ MOSCHEE: Im 18. Jahrhundert als Gemeindemoschee gebaut, diente
sie auch als Hauptmoschee und Freitagsmoschee, da sie vorwiegend dem Hof
des Emirs zur Verfügung stand. Wenn der Emir die Moschee aufsuchte, wurden
über den ganzen Platz Teppiche gelegt, die Menschen legten sich ihm, während
er zum Gebet schritt, zu Füßen. Die prunkvoll gestaltete Moschee bildet
mit dem Wasserbecken (Hauz) und dem niedrigen Minarett eine in sich geschlossene
Baugruppe. Das Gebäude der Moschee entstand etappenweise. Im Jahre 1712
wurde der überkuppelte Hauptsaal errichtet, aber erst im 19. Jahrhundert
wurden an die nördliche und südliche Fassade Medresen angebaut, deren
Zellen auf die Innenhöfe hinausgingen. Im heutiges Aussehen erhielt die
Moschee im 20. Jahrhundert.
Abendessen und Übernachtung in Buchara.
Tag 05 :
Morgens Besichtigungen in Buchara.
MIRI-ARAB-MEDRESE: Sie entstand 1530 bis 1536. Zu jener Zeit gewann die
führende islamische Priesterschaft an Macht. Die weltlichen Machthaber
waren gezwungen, die Scheichs zu respektieren und zu akzeptieren, da ihr
Stammbaum bis zum Propheten Mohammed zurück zu verfolgen war. Im 16. Jahrhundert
hatte der Scheich Abdullah aus dem Jemen, der den Beinamen Miri Arab trug,
in Buchara großen Einfluss. Er ließ die Medrese mit dem Geld, das ihm
der regierende Chan geschenkt hatte, bauen. Der Chan wiederum hatte das
Geld für 3.000 als Sklaven verkaufte, auf Kriegszügen "erbeutete",
Männer und Frauen erhalten. Die Medrese steht auf einer leicht erhöhten
Backsteinplattform, wo der Platz nach Osten leicht abfällt, und ist nach
dem traditionellen Schema errichet. Um den quadratischen Innenhof gruppieren
sich abgerundete Ecken und zwei Wohnzellengeschosse. Besonders bemerkenswert
ist das hohe Portal. An das Portal schließen sich zu beiden Seiten zwei
Nischen an, in den Ecken kann man die charakteristischen Ecktürme, die
sogenannten Guldasta, sehen.
KALON-MOSCHEE: Sie ist eines der ältesten islamischen Gotteshäuser und
die zweitgrößte Moschee nach Bibi Xanom in Mittelasien und wurde Anfang
des 16. Jahrhunderts im typischen Stil der Timuriden gebaut. Die Moschee
hat einen großen rechteckigen Hof für bis zu 10.000 Betende. Die Galerie
wird von 288 Kuppeln überdeckt, die sich auf 208 Säulen stützen. Sieben
Eingänge führen in die Moschee. An der Westwand im Hauptgebäude befindet
sich eine eindrucksvolle Gebetsnische, ein hohes Portal mit Mosaiken und
Innenkuppel. Außen wird das Ganze von einer weithin sichtbaren Kuppel
auf einem hohen, geschmückten Tambour gekrönt.
MINARETT KALON: Es ist das dritte Gebäude des Ensembles. Das 1127 von
Arslan Chan errichtete Minarett ist das Wahrzeichen der Stadt. Das Minarett
ist 46 Meter hoch. Sein sich nach oben verjüngender Schaft trägt eine
Rotunde mit 16 Kielbögen. Darunter umschlingt ein Murquanatkranz das Gebäude.
Von oben bis unten ist es mit dekorativen Mustern der Ziegelmauerung geschmückt.
Die einzelnen Gürtel sind durch hochkant gestellte Ziegel voneinander
getrennt. Jeder Gürtel hat sein eigenes Ornament, auch hier werden, wie
Jahrhunderte vorher im Samanidenmausoleum, die dekorativen Möglichkeiten
des Backsteins genutzt. Mittagessen in Buchara.
Nachmittags weitere Besichtigungen in Buchara.
LABI-HAUZ: Den Altstadtrundgang beginnt man am besten am Labi-Hauz. Um
das Wasserbecken (Hauz) gruppiert sich ein einheitliches architektonisches
Ensemble. Direkt am Becken, das im Sommer auch die Funktion eines Freibades
hat, gibt es mehrere Open-Air Teestuben (Chioxona), in denen man sich
erholen und Domino spielen kann. Hier sitzen die Rentner den ganzen Tag,
trinken Tee, spielen Domino oder schlafen auf den gemütlichen Sitzbänken
(tahta). Nachmittags setzen sich dann auch jüngere Leute zu einer Tasse
Tee dazu. Hier kann man den ganzen Tag gemütlich sitzen, das Leben beobachten
und in der Regel vorzüglich essen, beispielsweise Plov oder Schaschlik,
das meistens vor den Augen der Gäste frisch zubereitet wird. Auch wenn
die Musik manchmal laut dröhnt, hier geht alles ruhig zu. Am Labi-Hauz
kann man auch abends sehr romantisch die Atmosphäre genießen - nicht nur
mit Tee. Am Westen, hinter dem Denkmal für Hodscha Nasreddin, steht:
MEDRESE NADIR DEVON BEGI: Die Medrese stammt aus dem Jahr 1622/23. Das
Gebäude wurde zunächst als Karawanserei geplant und ausgeführt. Kurz vor
Abschluss der Bauarbeiten ritt jedoch der Chan durch die Stadt und lobte
die schöne Medrese. Da sich Chane nie irren, wurde aus der geplanten Karawanserei
eben eine Medrese. Das Gebäude wurde jedoch für die neue Funktion
nicht umgebaut. Im Gebäude gibt es also keine Ayvone und keinen Medresen
üblichen überkuppelten Unterrichtsraum (Darshane). Als Unterrichtsräume
wurden die großen Eckzimmer genutzt. Erhalten geblieben sind der große
und breite Durchgang durchs Portal und der Ausgang zum Gebäude des Wirtschaftshofes,
beides typisch für Karawansereien.
MAGOKI ATTORI: Eines der interessantesten Bauwerke Bucharas liegt in nördlicher
Richtung hinter dem Geldwechslergewölbe. Die kleine Moschee gab den Historikern
und Archäologen Rätsel auf. Ihr Name verweist jedoch auf ihre Entstehungszeit.
Mago'ki bedeutet Grube, Vertiefung, denn die Moschee stand tiefer als
die heutige Ebene der Straße und des Platzes. Attori erinnert an den Handel
mit Gewürzen und Heilkräutern, der in der Nachbarschaft betrieben wurde.
In der Zeit der Sogden, in der Mitte des ersten Jahrtausends vor Christus,
befanden sich hier ein Markt und ein heidnischer Tempel.
MEDRESE ULUG'BEK: Der Machthaber Ulug'bek ließ über den Eingang seiner
Medrese meißeln: "Das Streben nach Wissen ist die Pflicht eines jeden
Moslems und einer jeden Moslime". Auf dem bronzenen Türklopfer ist
ein zweiter weiser Spruch verewigt: "Möge für den Kreis der in der
Bücherweisheit bewanderten Menschen die Pforte des göttlichen Segens jederzeit
geöffnet sein". Die Medrese entstand in der Blütezeit der mittelasiatischen
Baukunst (1417-1418). Der Grundriss der achteckigen Anlage mit Eingangsportal,
Ecktürmen und quadratischem Innenhof, Ayvon und zwei Geschossen Wohnzellen
um den Hof, entspricht der typischen Medresenform. Das Gebäude gilt als
Idealtyp der Medrese in Mittelasien.
MEDRESE ABDULAZIZ CHAN: Aus dem Jahre 1652, übertrifft die Medrese Ulug'bek
an Pracht und Größe. Abdulaziz Chan wollte alle seine Vorgänger in dekorativer
Ausstattung und architektonischem Wert übertrumpfen. Der Grundriss erinnert
an die gegenüberliegende Medrese: ein Hof mit vier Ayvonen, Eingangsportal
und offene Nischen in den Hof und in der Fassade. Auf dem Mosaik der Hauptfassade
und in der Ausmalung der Innenräume sind Märchenvögel, Vasen mit Blumensträußen,
Parklandschaften - ungewöhnlich, da im Islam eigentlich nicht figürlich
gemalt wurde - die an die indischen Miniaturen der Mogulzeit erinnern,
zu bewundern. In den Gemeinschafträumen befinden sich dekorative mit Verflechtungen
aus Murqarnatschmuck gestaltete Gewölbe, in den Wölbungen und Nischen
finden sich Stalaktitenmotive, Wandmalerei und die Reliefmalerei "Kundal".
Die bemalten Majolika in den Tymphanons der Bogen und des Mosaik des Hauptportals
unterstreichen die orientalischen Pracht zusammen mit den palastähnlichen
Innenräumen.
CHOR MINOR: Die Moschee Chor Minor, die 1807 von einem reichen Turkmenen
namens Kalif Nijazkul errichtet wurde, liegt am Rande der Innenstadt.
Ihre Bauweise weicht vom traditionellen Baustil ab, sie orientiert sich
am indischen Taj Mahal. Ursprünglich befand sich hier ein ganzer Komplex
mit einem Innenhof, einem Wasserbecken, einer Sommermoschee und dem bis
heute erhaltenen viertürmigen Bauwerk. Wegen ihrer vier Minarette setzte
sich der Name Chor (vier) Minor (Minarett) durch. Das für diese Region
ungewöhnliche Bauwerk wurde zu einem Wahrzeichen Bucharas.
Abendessen mit Folklore Vorführung und Übernachtung in Buchara.
Tag 06 :
Nach dem Frühstück Weiterreise nach Urganch
und weiter nach Chiwa (Khiva). Mittagessen an der Strecke. Am Nachmittag
Ankunft in Chiwa.. Abendessen und Übernachtung in Chiwa.
Tag 07 :
Morgens Besichtigung der Altstadt von Chiwa.
Der Stadtrundgang beginnt am besten am westlichen Tor, dem Ota Darvoza.
Sofort fällt das Kalta Minor (kurzes Minarett) ins Auge. Es sollte das
höchste Minarett der Stadt werden, denn sein Auftraggeber wollte sich
damit ein Denkmal setzen, aber leider wurde es wegen statischer Probleme
nicht weiter gebaut. Der Durchmesser beträgt 14 Meter, und es ist lediglich
26 Meter hoch. Gerüchteweise hat der Baumeister es nicht höher bauen wollen,
weil er dem Emir von Buchara ein höheres Minarett als das von Chiwa versprochen
hatte. Rechts dahinter befindet sich die:
MEDRESE MUHAMMED AMIN CHAN: Die Medrese wurde 1852-1855 erbaut. Sie misst
78 mal 60 Meter und ist damit die größte und am reichsten ausgestattete
Hochschule für das Studium der Koran- und Islamwissenschaften in Chiwa.
Hier studierten im letzten Jahrhundert bis zu 250 Studenten gleichzeitig.
Außen- und Innenfassaden wurden, wie es seit dem 17. Jahrhundert in Mode
gekommen war, durch doppelgängige Loggiengänge gestaltet. Das restaurierte,
imposante Portal führt in einen idyllischen Innenhof. Hier befand sich
die Bibliothek und der hohe geistliche Gerichtshof. Der Namensgeber galt
als einer der profiliertesten und grausamsten Chiwaer Herrscher. Biegt
man am Kalta Minor ab, kommt man zur:
KOXNA ARK: Die Zitadelle liegt an der westlichen Mauer von Ichalan Kala,
deren Gebäude aus dem 17.-19. Jahrhundert stammen. Koxna Ark, was soviel
heißt wie alte Festung, diente als offizielle Residenz der Chiwaer Chane.
Sie beherbergte eine Kanzlei, das Arsenal, den Münzhof, eine Moschee und
den Empfangssaal. "Alt" wurde sie deswegen genannt, weil sie
an der Stelle errichtet wurde, wo schon einmal eine Zitadelle gestanden
hatte. Begonnen wurde Koxna Ark in den Jahren 1804-1806 durch Allakuli
Chan. 1825 wurde der Bau fortgesetzt und Anfang des 20. Jahrhundert vollendet.
Der hohen Mauer aus getrockneten Ziegeln sieht man nicht an, daß sie einen
Palast verbirgt. Die Eingangstore zur Festung sind von Türmen verstärkt,
was den wehrhaften Charakter noch betont. Unweit der Tore befindet sich
ein kleiner Hof mit Winter- und Sommermoschee und dem Münzhof, der bereits
Anfang des 15. Jahrhunderts hier seinen Platz hatte. Die Chiwaer Chane
prägten goldene, silberne und kupferne Münzen und wuschen Geld: Das Stoffgeld
aus Seide musste nämlich gereinigt werden. Zentrum des offiziellen Lebens
war der kleine Empfangsplatz.
KURINYSCH-CHAN: Die Entstehungszeit fällt in die Jahre 1804-1806. Es ist
ein abgetrennter, gemütlicher Hof, dessen eine Seite von einem Ayvon umgeben
ist, hinter dem sich ein niedriger Thronsaal befindet. Hier gaben die
Chane häufig ihre Empfänge, dabei saßen sie neben einer Jurte, die auf
einer runden Erhebung aus Ziegeln aufgebaut war. Um zum Kurinysch-Chan
zu gelangen, mussten die Abgesandten, so berichtet ein russischer Diplomat
aus dem letzten Jahrhundert, durch drei nicht allzu große Höfe gehen,
die heute nicht mehr erhalten sind. Im ersten wartete man gemeinsam auf
die Audienz, im zweiten standen die Wachen, im dritten hatte sich der
Rat des Chans versammelt, im vierten saß schließlich der Chan selbst.
In den kleinen Zimmern, die sich in unmittelbarer Nähe des Hofes befanden,
waren der Staatsschatz und die Dokumentenkammer untergebracht. Nur durch
Kurinysch-Chan war es möglich, in die Gemächer des Harem zu gelangen,
die immerhin die Hälfte des gesamten Territoriums von Koxna Ark einnahmen.
Auf der anderen Seite des Platzes liegt die:
MEDRESE MUHAMMAD RAXIM CHAN: 1871 errichtet, ließ jeder Herrscher
gegenüber seines Palastes eine Medrese erbauen, um sowohl seine Religiösität
unter Beweis zu stellen als auch sich selbst ein Baudenkmal zu setzen.
Mittagessen in Chiwa.
Nachmittags Fortsetzung der Besichtigungen in Chiwa.
PAHLAVON-MAXMUD-MAUSOLEUM: Das heiligste und schönste Mausoleum Chiwas.
Hierher kommen noch heute Hochzeitspaare und Pilger, um zu beten - außerdem
gibt es im Innehof einen heiligen Brunnen, dessen Wasser verjüngende Wirkung
haben soll. Pahlavon Maxmud (1247-1325) war, wie sein Nachname sagt, Kürschner.
Außerdem war er ein berühmter Dichter, Ringer und ein Krieger, der keine
Niederlage kannte. Das Volk nannte ihn "Pahlavon-Ata" - Heldenvater,
er galt als der "Pir", als der geistige Führer und Lehrmeister
Chiwas. Über seinem Grab wurde zuerst ein Kuppelmausoleum errichtet, das
allerdings einstürzte. 1913 entstand ein neuer Gebäudekomplex, der das
Grabmal einschließt. Geht man durch den Hof geradeaus, kommt man direkt
in das Mausoleum. Weiter geht die Tour zur:
JUMA-MOSCHEE: Erbaut 1788/89 weist nur ein hohes Minarett, auf das sich
ein schmaler Gürtel blauer Glasur gelegt hat, darauf hin, dass sich hier
eine Moschee befindet. Die Moschee selbst ist von außen unscheinbar und
als solche nicht zu erkennen. Auffällig sind an dem ebenerdigen Gebäude
nur die geschnitzten Türen mit ihren Bronzeverzierungen. Der leicht trapezförmige
Innenraum besteht aus einer Säulenhalle, weswegen die Moschee auch als
"Cordoba Mittelasiens" bezeichnet wird. Ursprünglich waren es
212 Säulen (heute sind viele in Museen), die die Decke hielten.
TOSHXAULI PALAST: Der zweite Palast in der Innenstadt nennt sich Toshxauli
(Steinernes Haus). Er bestand einst aus drei Höfen, einem Harem, einem
Gerichtshof, einem Festsaal und sechs Ayvonen. Alles ist mit glasierten
Kacheln und typisch choresmischen Ornamenten reich verziert. Heutzutage
ist noch der Harem zu besichtigen. Im vom Eingang gesehen linken Teil
befinden sich nebeneinander fünf hohe Ayvone, die durch gleichartige Wohnräume
geteilt wurden. In ihnen lebte der Chan mit seinen vier Frauen. Hier soll
der letzte Chan auch seinen Goldschatz aufbewahrt haben, der angeblich
noch immer von einer Kobra bewacht wird.
KUTLUQ MURAD INAQ MEDRESE: Die 1804-1812 gebaute Medrese ist die erste
zweistöckige Medrese in Chiwa, die nach bucharischem Vorbild gebaut wurde.
Ihr Erbauer wurde in ihrem Inneren beigesetzt. Kutluq Murad Inaq war allerdings
außerhalb der Mauern von Ichalan Kala gestorben, und es existierte ein
Verbot, Verstorbene durch die Stadttore zu tragen. Die Geistlichkeit fand
einen Ausweg: vor der Moschee wurde eine Festungsmauer durchbrochen, und
so gehörte die Medrese zum Gebiet der äußeren Stadt. Der verstorbene Herrscher
wurde durch diesen Durchbruch bestattet. Gegenüber steht die:
ALLAKULI-CHAN-MEDRESE: Diese Medrese wurde 1834 errichtet. In jener Zeit
entstand auch der Allakuli-Chan-Tim (Handelskuppel), denn bedingt durch
die Ausweitung des Handels mit Buchara, Russland und Persien brauchte
man mehr Handelsraum. Die Hauptbasare, auf denen mit Getreide, Seife und
Wachs gehandelt wurde, legte man direkt an die Stadttore. Damit die Händler
auch Unterkunft fanden, baute Allakuli Chan zusätzlich eine riesige Karawanserei,
für die die Mauer von Ichan Kala eingerissen wurde. Die Karawanserei war
nicht nur Herberge für Kaufleute, sondern auch Ort des Markthandels. Der
Tim ergänzte die Karawanserei und bildete den Durchgang zwischen innerer
und äußerer Stadt.
Abends Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Taschkent. Abendessen
und Übernachtung in Taschkent.
Tag 08 :
Transfer zum Flughafen.