Tag 01 : Reise von Deutschland
nach China
Abflug von Frankfurt nach Peking mit Air
China Flug CA 966 13.55/05.15 Uhr am nächsten Tag.
Tag 02 : Lhasa - Ankunft
Ankunft in Peking. Einreise in China, Gepäckabholung und Passieren
des Zolls. Check-in für den Weiterflug nach Lhasa.
Flug von Peking nach Lhasa mit CA 4125 07.35/12.05 Uhr.
Ankunft am internationalen Flughafen von Gonggar ca. 60 km östlich
von Lhasa. Begrüßung durch unseren örtlichen Partner und Fahrt nach
Lhasa. Zeit zur Akklimatisierung und zu ersten Ausflügen in die Umgebung.
Übernachtung in Lhasa.
Tag 03 : Lhasa
Besichtigungen in Lhasa.
JOKHANG TEMPEL, das "Haus des Herrn": Der Jokhang ist nicht nur das
religiöse Zentrum von Lhasa, sondern auch der höchstverehrte Tempel
im gesamten tibetischen Kulturbereich und einer der Höhepunkte einer
jeden Tibetreise. Im Tempelführer, den der 05. Dalai Lama herausgegeben
hat, heißt es: "Wenn man dieses Tempelkloster mit all den Kultobjekten
darin einmal sieht, wird die Gefahr einer schlimmen Wiedergeburt beseitigt.
Wenn man es zweimal sieht, erlangt man die Verkörperung als Deva oder
Mensch und kann die Erlösung erreichen. Wenn man es dreimal sieht, tilgt
man die drei schlimmsten Gifte aus der Seele." Die Gründung des Klosters
geht zurück auf das 6. Jahrhundert und unter dem 5. Dalai Lama im 17.
Jahrhundert erhielt der Jokhang sein heutiges Aussehen mit neuer Eingangsfront
und vier vergoldeten Kupferdächern. Nur einige Holzschnitzereien an
den Eingängen zu den Kapellen, auf einigen Pfeilern und an den Enden
einiger Träger stammen noch aus dem 7. Jahrhundert. Anlässlich des Monlam
1927 soll ein mongolischer Lama aus Sera das Rad der Lehre mit den Gazellen
und die beiden vergoldeten Siegesbanner auf dem Dach gespendet haben.
Etwa 70 Mönche betreuen heute das Heiligtum. Ihre Hauptaufgabe besteht
darin, die Massen der Pilger zu beaufsichtigen und die Spenden entgegenzunehmen.
PARKHOR MARKT, wo das alte Tibet lebt:
Es sind die großen Patrizieranwesen, die sich aus massiven Granitsteinen
zu dreistöckigen burgenartigen Gebäuden erheben. Die Adligen und andere
Würdenträger, die in den Anwesen residieren, lassen ihre Handelsgeschäfte
durch Agenten mit ihren Verkaufsständen erledigen, damit sie sich "den
wichtigen Dingen des Lebens" widmen können. Die Handelsbeziehungen zahlreicher
Kaufleute aus Lhasa reichen weit über die Grenzen Tibets hinaus bis
China, Indien, Vorderasien und Turkestan. Die Hauptmasse der auf dem
Markt verhandelten chinesischen und japanischen Waren kommt heute auf
dem Seeweg über Singapur und Kalkutta (Kolkata). Da die Männer viel
unterwegs sind, liegt fast der gesamte Kleinhandel in den Händen der
Frauen, die es dann auch meisterhaft verstehen, ihren Rosenkranz abwechseln
als Gebetsschnur oder Rechenmaschine zu benutzen und dem wirtschaftlichen
Leben der tibetischen Hauptstadt eine eigene Note zu verleihen. Auf
der Parkhorstraße kann man so ungefähr alles kaufen, was das Herz begehrt.
Neben japanischen Dutzendwaren gibt es Wolle, Seiden, Brokat- und Pulostoffe,
Teppiche, Pelze, Medizinkräuter, Moschusstoff, alle Arten Lebensmittel,
chinesische Delikatessen, Gold- und Silberarbeiten, Gebetsmühlen, Rosenkränze,
Butterlampen, Schwerter, Dolche, parfümierte Seifen, Whisky, Creme de
Menthe - und selbst deutsches Exportbier der Schlüsselbrauerei zu Bremen.
Die Geschäfte vollziehen sich stets in einem ruhigen und gemächlichen
Tempo. Oft sieht man achtbare Geschäftsfrauen, die sich die Köpfe gegenseitig
in den Schoß legen und sich stundenlang zu wechselseitiger Jagd und
Körperpflege zusammenfinden. Der heilige Parkhor ist also nicht nur
Stätte emsiger handwerklicher Betätigung, sondern zugleich auch des
intimeren Familienlebens der einfachen Bevölkerungsschichten.
DREPUNG, der "Reishaufen": Neun Kilometer
westlich von Lhasa liegt in einem felsigen Tal nach Norden hin Drepung,
das 1416 von Jamyang Chöje (1379-1449), einem der beiden Lieblingsschüler
Tsongkapas gegründet und von diesem selbst eingeweiht wurde. Drepung
bedeutet "Reishaufen" nach einem Kloster in Südindien, manche erklären
den Namen aber auch mit den viele weiß gekalkten Gebäuden. In der ersten
Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Anlage unter dem 5. Dalai Lama
vergrößert; er regierte von Drepung aus, während der Potala im Bau was.
Viele hohe Lamas studierten hier, darunter z. B. Jamyang Zhepa, der
Gründer von Kloster Labrang im osttibetischen Amdo. Drepung war das
größte und reichste Kloster von Tibet. Vor 1959 wird die Zahl der Mönche
mit ca. 8.000 angegeben, davon 400 Geshes und 50 Inkarnationen. Bei
der Geshe-Prüfung des 14. Dalai Lama zählte man bereits 9.980 Mönche.
Der Abt (Tripa Khenpo) war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten,
und während des Monlam-Festes in Lhasa wurde zwei Mönchen aus Drepung
für 21 Tage die Verwaltung der Stadt übertragen. Drepung nahm dank seiner
riesigen Ländereien viele Steuern ein, 300 kleinere Klöster unterstanden
seiner Oberhoheit. 1959 flohen etwa 3.000 Mönche nach Indien, die übrigen
gingen zurück in ihre Dörfer. Drepung hat während der Kulturrevolution
relativ wenige Zerstörungen erlitten. Seit 1980 ist das Kloster wieder
in Betrieb (etwa 500 Mönche). Haupteinnahmequelle ist neben den Spenden
der immer zahlreicher werdenden Pilger ein Obstgarten. Übernachtung
in Lhasa.
Tag 04 : Lhasa
Besichtigungen in Lhasa.
POTALA PALAST, Symbol der Macht: Auch wer den Potala nur von Bildern
kennt, ist überwältigt von diesem mächtigen Bauwerk, dem Symbol weltlicher
und geistlicher Macht. Die Ausgewogenheit in Farbe, Form und Proportionen,
die Monumentalität und die Ausnützung der natürlichen Gegebenheiten
lassen den Betrachter nur staunen. Pilger errichteten an der Stelle,
vor der sie zum ersten Mal nach oft monatelangen Wanderungen seine goldenen
Dächer leuchten sahen, Steinberge und warfen sich zu Boden. Der französische
Missionar Abbé Huc schrieb 1846: "Der Palast des Tale Lama verdient
seinen über alle Welt verbreiteten Ruhm. Er führt den Namen Buddha La,
das heißt Buddha-Berg. Auf einem gewaltigen, von der Natur gebauten
Sockel haben die Verehrer des Tale Lama einen prachtvollen Palast errichtet,
in demselben residiert die Fleisch gewordene, lebendige Gottheit - Von
diesem Heiligtum übersieht weit und breit die Gegend und blickt an hohen
Festtagen auf die unzähligen Scharen der Andächtigen, welche aus der
Ebene heranziehen und am Fuße des heiligen Berges sich zu Boden werfen.
Lah Ssa bis Buddha La führen zwei herrliche Baumgänge. In ihnen sieht
man täglich viele fremde Pilger ihrer buddhistischen Rosenkranz beten,
und Lamas vom Hofe in prächtiger Tracht auf reich angeschirrten Pferden
reiten." 1645 begann der 5. Dalai Lama den Bau des heutigen Potala als
Manifestation der neuen Macht der Gelben Kirche. 1653 war der elfstöckige
Weiße Palast (Potrang Karpo) fertig, und der Gottkönig übersiedelte
vom Kloster Drepung dorthin. Als 1682 der "Große Fünfte" starb, hielt
der Regent Desi Sangye Gyatso (1653-1705) den Tod geheim, um den Weiterbau
nicht zu gefährden, denn nur die Verehrung, die die Menschen dem Dalai
Lama entgegenbrachten, ließ sie ihre harte Arbeit widerspruchslos hinnehmen.
Einzig der Kammerdiener und ein Mönch, der ihm ähnlich sah und bei den
Zeremonien seine Rolle spielte, waren informiert. Als der Schwindel
1694 (zwölf Jahre später!) aufflog, waren der dreizehnstöckige Rote
Palast (Potrang Marpo) und auch die Grabkapelle des "Großen Fünften"
fertig. 1959 während des tibetischen Aufstandes wurde auch der Potala
mit Artillerie beschossen, aber nur wenig beschädigt. In der Zeit der
Kulturrevolution stand der Potala unter dem persönlichen Schutz von
Zhou Enlai. Reguläre Truppen schützten ihn vor den Roten Garden. Im
Sommer 1994 wurde eine fünfjährige, von Beijing finanzierte Restaurierungsphase
beendet. Gemälde wurden mit einer Schicht aus farblosem Lack überzogen,
elektrisches Licht wurde installiert. Schon die Zahlen beeindrucken:
Der Potala ist etwa 400 m lang (O-W) und bis zu 117 m hoch; er bedeckt
130.000 Quadratmeter Fläche, (das entspricht etwa der Wohnfläche von
1.000 durchschnittlichen Einfamilienhäusern in Westeuropa); 15.000 Säulen
tragen die Decken. Die leicht nach innen geneigten Mauern, die direkt
aus dem Felsen zu wachsen scheinen, sind unten bis zu 5 Meter stark,
oben noch zwei Meter. Baumaterialien sind Steine, Holz und Mörtel. Man
goss flüssiges Kupfer in die Fundamente, um die Erdbebensicherheit zu
vergrößern.
SERA, der "Wildrosenhof": Sera ist die
jüngste, der "drei Säulen der Gelben Kirche", es wurde erst 1419 gebaut,
im Todesjahr von Tsongkapa. Gründer war sein Schüler Jamchen Chöje oder
Sakye Yeshe (1355-1435). Dieser gelehrte Mönch besuchte als Vertreter
Tsongkapas dreimal den Ming-Kaiser in China. Daher bestand zwischen
Sera und China eine besondere Beziehung. Sera liegt am Fuß der Berge,
fünf Kilometer nördlich von Lhasa, unterhalb einer Einsiedelei (Sera
Utse), in der Tsongkapa einige Jahre verbraucht hat. Jahrhunderte lang
war Sera berühmt für die Gelehrsamkeit seiner Mönche, aber auch gefürchtet
wegen der Rauflust einer Gruppe von Laienbrüdern (Dob-Dob), die schwere
körperliche Arbeiten verrichteten und eine Art Mönchspolizei bildeten.
Von Adligen wurden Sie als Leibwachen engagiert. Übernachtung in Lhasa.
Tag 05 : Lhasa - Kloster Ganden - Lhasa
Ganztagesausflug zum Kloster Ganden.
GANDEN, das "Freuderfüllte": Nach Studien in Drigung, Nethang, Samye,
Shalu, Sakya und Reting gründete Tsongkapa 1409 auf einem Berg etwa
45 Kilometer (39 km auf dem Szechuan-Highway, anschließend 6 km eine
Seitenstraße) flussaufwärts östlich von Lhasa ein eigenes Kloster. Er
nannte es Ganden, das "Freuderfüllte", nach dem Tushita-Paradies, in
dem der künftige Buddha Maitreya derzeit residiert, bevor er auf die
Erde herabsteigen wird. In Ganden verwirklichte Tsongkapa seine Reformideen,
das Kloster wurde das religiöse Zentrum der Gelugpa. Wie Drepung und
Sera zählt es zu den drei Säulen der Gelben Kirche. Als Tsongkapa 1419
starb, wurde sein Schüler Gyeltsab Je Nachfolger als Ganden Tripa ("Thronhalter
von Ganden"). Nach dessen Tod folgte der zweite Lieblingsschüler Khedrup
Je. Seither wurde jeweils einer der Vorsteher der Kloster- Fakultäten
oder ein gelehrter Mönch aus Sera oder Drepung für sieben Jahre zum
Ganden Tri Rinpoche (Ganden Tripa) gewählt. Das offizielle Oberhaupt
der Gelugpa ist nicht der Dalai Lama, sondern der Ganden Tri Rinpoche.
Der 97. Ganden Tri Rinpoche, einer der
Lehrer des derzeitigen Dalai Lama, starb 1983 in Dharamsala. Der 98.
Nachfolger ist Oberhaupt des Exilklosters Ganden in der Nähe von Mundgod
(Südindien). Ganden, 4.300 Meter hoch an einem steilen Berghang wie
ein Amphitheater gelegen, wurde im Lauf der Zeit zum einflussreichsten
Kloster. 1959 bevölkerten noch 3.000 Mönche diesen Ort der Gelehrsamkeit
und Meditation. Danach wurden sie alle verhaftet oder vertrieben. Das
Inventar wurde abtransportiert. Die Roten Garden zerstörten die Klosterstadt
mit Artillerie und Dynamit. Mit der Liberalisierung nach 1980 begann
ein langsamer Wiederaufbau einzelner Bauten. Es ist rührend, mit welcher
Hingabe, welchem Eifer und welch bescheidenen Mitteln die Leute versuchen,
alles so zu rekonstruieren, wie es einmal war. Derzeit leben wieder
etwa 300 Mönche in diesem Kloster, etwa 30 der ehemals an die 200 Gebäude
sind wieder aufgebaut, doch die drei Fakultäten haben ihren Betrieb
noch nicht wieder aufgenommen. Spätnachmittags Rückkehr nach Lhasa.
Übernachtung in Lhasa.
Tag 06 : Lhasa - Yamdrok Tso See - Gyanste
Reise über Land nach Gyantse. An der Strecke
traumhafter Ausblick auf Tibets schönsten See, den türkisblauen Yamdrok
Yamtso (Yamdrok bedeutet Jade, 4.482 m Meereshöhe, 180 qkm) in der Form
einer Orchidee oder eines Skorpions. Eisbedeckte Gipfel bilden die Kulisse:
im Westen der 7190 Meter hohe Nayun Kang, im Süden der 7.554 Meter hohe
Kula Kangri, Bhutans höchster Berg. Hier fand 1904 das letzte Gefecht
zwischen den britischen Truppen von Colonel Younghusband und den Tibetern
statt. Der Yamdrok Yamtso gehört mit dem Lhamo Lhatso, dem Nam Tso und
dem Manasarovar zu den vier heiligen Seen Tibets.
GYANTSE, der "Königliche Gipfel": Gyantse (3.950 m, 20.000 Einwohner,
ca. 260 km von Lhasa), "Königlicher Gipfel", war einst Tibets drittwichtigste
Stadt am Kreuzungspunkt der bedeutendsten Handelsstraßen von Nepal,
Indien und Bhutan nach Lhasa. Ein hoher Felsrücken mit der Burgruine
teilt Gyantse in zwei Bezirke. Im Westen breitet sich der große Klosterkomplex
und ein Teil der Altstadt mit der breiten Marktstraße aus, im Osten
liegt der kleinere Altstadtteil (meist Bauernhäuser). Die neuen Bauten
der Chinesen bilden einen Ring um die tibetische Stadt. Mehr als in
anderen Städten hat sich in Gyantse das alte Tibet mit seinen geweißten
Häusern und den farbigen Fensterverkleidungen erhalten. Die Marktstraße
zum Palkhor-Kloster (Dzongdun Lam) mit den Geschäften ist heute eines
der schönsten Ensembles des Landes. Jahrhunderte lang war Gyantse Tibets
Zentrum für Wollwaren und Webarbeiten (1954 arbeiteten 80 Prozent der
Einwohner in diesem Gewerbe) und Ausgangspunkt für den Export von Schaf-
und Yak-Wolle nach Nepal und später, im 20. Jahrhundert, nach der Younghusband-Expedition,
auch nach Indien. Seit der Schließung der Grenzen 1959 hat Gyantse seine
Bedeutung verloren, nur eine Teppichweberei (Gyantse County Rug Factory)
im östlichen Teil der Stadt nahe der Burg erinnert noch an die alte
Tradition.
PALKHOR-KLOSTER: Der Klosterbezirk Palkhor
oder Palkhor Chöde aus dem 14. und 15. Jahrhundert am Ende der Marktstraße
wirkt wie ein Gegengewicht zum Dzong. Palkhor war keine Klosterstadt
in der Art von Tashilunpo oder Drepung. Palkhor war ein ökumenisches
Zentrum. Innerhalb einer starken Mauer gruppierten sich neben dem Tsuklakhang
und dem Kumbum-Chorten 15 kleine Klöster der verschiedenen tibetischen
Sekten (9 Gelugpa, 3 Sakyapa, 3 Shalupa). Einmalig für Tibet ist, dass
in Gyantse auch die nicht reformierten Orden der Rotmützen noch bis
ins 20. Jahrhundert unterhalten werden durften und dass besondere Festlichkeiten
gemeinsam im Tsuklakhang begangen wurden. Allerdings hatten die Gelbmützen
das Übergewicht, und ein von Lhasa berufener Abt bildete die höchste
Autorität. Im 18. Jahrhundert sollen dort 3.000 Mönche gelebt haben,
später waren es um die 800. Weiterreise nach Shigatse (3.900 m, 45.000
Einwohner, ca. 90 km von Gyantse. An der Strecke Stopps und Besichtigungen
im Kloster. Übernachtung in Gyantse.
Tag 07 : Gyantse - Shigatse
Weiter nach Shigatse.
SHALU - Zentrum der Tranceläufer: Das Kloster Shalu wurde schon im 11.
Jahrhundert während der von Westtibet ausgehenden Renaissance des Buddhismus
von einem Adelsgeschlecht gegründet. Später war Shalu abhängig vom mächtigen
Sakya. 1045 verbrachte Atisha, der große Meister aus Bengalen, drei
Monate in Shalu. 1320 kam Butön (1290-1364), einer der größten tibetischen
Schriftgelehrten. Er war verantwortlich für die künstlerische Ausgestaltung
der vier Kapellen im Obergeschoß. Er sammelte alle tibetischen Übersetzungen
der indischen Kommentare zu Buddhas Lehre, ordnete sie und schrieb sie
mit eigener Hand ab (insgesamt 225 Bände!). Er hinterließ darüber hinaus
noch ein 26-bändiges Nachschlagewerk zum tibetischen Buddhismus und
schrieb selbst zahllose Kommentare. Durch seine Auslegung der Schriften
begründete er aufbauend auf der Kadampa- und Sakyapa-Tradition eine
eigene Schule, die Shalupa, deren Verbreitung jedoch auf dieses Gebiet
beschränkt blieb. Sein Hauptwerk ist seine berühmte "Geschichte des
Buddhismus in Indien und Tibet", das die Mönche heute noch zu Studienzwecken
benutzen. Während der Kulturrevolution haben Rotgardisten alle seine
Handschriften verbrannt. Ende des 13. Jahrhunderts wurde das Kloster
"als Paradies des Avalokitesvara" mit Hilfe der mongolischen Kaiser
in China nach einem Erdbeben renoviert und bedeutend vergrößert. Der
von massiven, nach innen geneigten Mauern umgebene Hof ist typisch mongolisch,
die grünen und gelben Glasurziegel und die geschwungenen, übereinander
liegenden Pagondendächer selbst sind chinesisch, während die Wandgemälde
- sie gehören zu den ältesten und schönsten des Landes - stark von nepalesischen
Künstlern am Hofe im heutigen Beijing und Kaschmir beeinflusst sind
und als Vorläufer des späteren Gyantse-Stils angesehen werden. Seit
Butön war Shula auch Ausbildungszentrum für Tranceläufer, die Berichten
zufolge große Entfernungen, ohne jemals anzuhalten oder auszuruhen,
zurücklegen konnten. Dabei durften sie durch nichts gestört werden.
Durch jahrelange Meditation und Konzentration in völliger Abgeschlossenheit
versuchten viele Yogis, die Materie dem Geist unterzuordnen und paranormale
Fähigkeiten zu erlangen. Dazu gehörte das willkürliche Beeinflussen
der Körpertemperatur (Tummo) - dadurch konnten Einsiedler nackt oder
jedenfalls nur leicht bekleidet die Winter im hochgebirge überleben
(als Abschlussprüfung musste der Yogi auf einem schneebedeckten Berggipfel
zwölf große, nasse Tücher hintereinander auf dem bloßen Körper trocknen)
- und das Aufheben der Schwerkraft (Levitation). Übernachtung in Shigatse.
Tag 08 : Shigatse
- Lhasa
Es geht wieder zurück in die Hauptstadt
- nach Lhasa.
TASHILUNPO, der Segensberg: Es liegt am Südhang des Dromari (Tara-Berg)
am westlichen Ende von Shigatse. Mit rund 600 Mönchen, davon sogar 100
Novizen, ist Tashilunpo heute das Kloster Tibets mit den meisten religiösen
Aktivitäten. Hunderte von Pilgern aus allen Landesteilen und manche
aus Nepal ziehen täglich mit Opfergaben durch die heiligen Räume. Das
Kloster wurde 1447 von Gedundup, dem späteren 1. Dalai Lama, einem Neffen
und Schüler Tsongkapas, gegründet. Gedundup ist auch dort begraben.
Doch trotz dieses bedeutenden Gelbmützenklosters blieb die Provinz Tsang
damals fest in den Händen der nicht reformierten Rotmützen, und die
Äbte mussten mehrmals nach Lhasa fliehen. Erst nachdem der "Grosse Fünfte"
die weltliche Macht in Tibet übernommen hatte, wurde der Einfluss der
Rotmützen gebrochen. Lobsang Chökyi Gyaltsen (1570-1662) erhielt vom
5. Dalai Lama den Titel Panchen Rinpoche (vierter!). Seine drei Vorgänger
wurden posthum zu Panchen Lamas, einer Inkarnation des Buddha Amitabha.
Das Kloster wurde unter dem 4., 5. und 6. Panchen Lama bedeutend erweitert.
Das Jahr 1791 beachte einen Rückschlag: Die Gurkhasoldaten des nepalesischen
Königs fielen in Westtibet ein und plünderten auch das Kloster. Chinesischen
Truppen gelang es, sie wieder zurückzuschlagen. Sven Hedin berichtet
1907 von 3.700 Mönchen. Tashilunpo war wie die drei Säulen der Gelben
Kirche - Ganden, Drepung und Sera - organisiert. Die Äbte der vier Fakultäten
leiteten nach dem Tod eines Panchen Lama die Suche nach seiner Inkarnation,
einer von ihnen wurde jeweils vom Dalai Lama zum Gouverneur von Tsang
bestellt. An die 500 kleinere Klöster gehörten früher zum Einflussbereich
des Panchen Lama, darunter so berühmte wie Yonghehong in Beijing ("Lamatempel")
und Filialen in Chendu und Gyantse.
Von Shigatse geht es vorbei an Gyantse über mehrere Pässe unter anderem
den Simu La (4.310 m), den Karo La (5.010 m) und wieder entlang dem
wunderschönen Yamdrok Tso See über den Kamba La (4.794 m) nach Lhasa.
Ankunft in Lhasa am späten Nachmittag. Zeit zur freien Verfügung in
Lhasa. Übernachtung in Lhasa.
Tag 09 : Lhasa - Kathmandu - Delhi
Transfer zum Flughafen. Flug von Lhasa
nach Kathmandu mit CA 407 11.50/11.10 Uhr. Umsteigen und Aufenthalt
im Transitbereich des Flughafens Kathmandu. Weiterflug mit Jetairways
Flug 9W 281 13.30/15.00 Uhr. Ankunft in Delhi. Einreise in Indien mit
Einreisebehörde, Gepäckausgabe und Zoll. Im Ankunftsbereich
wartet ein Mitarbeiter unserer Agentur mit einem Schild mit Ihrem Namen.
Sie fahren zum Hotel in der Aerocity nahe dem Flughafen Indira Gandhi
International. Genießen Sie die Zeit am Pool oder unternehmen
Sie einen Ausflug auf eigene Faust. In der neuen Aerocity finden Sie
eine Reihe internationaler Hotels, aber auch Shopping- und Unterhaltungsmöglichkeiten.
Übernachtung in Delhi.
Tag 10 : Delhi - Leh
Nach dem Frühstück holt Sie Ihr Wagen ab und Sie fahren zum
nationalen Flughafen, von wo Sie Ihre Reise nach Ladakh anteten. Dieser
Flug gehört zu den sensationellsten der Welt und bei gutem Wetter
können Sie einen atemberaubenden Blick auf die Gipfel des K2, Nanga
Parbat, Gasherbrum und das Nun Kun Massiv erhaschen. Ankunft in Leh.
Abholung durch einen Mitarbeiter unserer Agentur vor Ort und Fahrt zum
Hotel. Angekommen im Hotel, haben Sie zunächst Zeit sich etwas
auszuruhen und aufgrund der Höhe zu akklimatisieren - immerhin
beträgt der Höhenunterschied zu Delhi ca. 3.350 m! Übernachtung
im Hotel.
Tag 11 : Leh
An diesem Morgen haben Sie noch etwas Zeit, sich an die dünne Luft
zu gewöhnen. Machen Sie einen gemütlichen Spaziergang über
den nahegelegenen Markt und entdecken die vielen kleinen örtlichen
Geschäfte. Für diesen Markt üblich sind auch die vielen
Frauen, die am Wegesrand sitzen und aus zahlreichen Körben Gemüse
verkaufen. Ein kleines Stück weiter erstreckt sich die Altstadt
mit ebenfalls vielen kleinen Geschäften, wo Sie das eine oder andere
Schmuckstück ergattern können. Später am Tag besuchen
Sie den Palast von Leh und die Shankar Gompa, die zur Gelukspa Schule
des tibetischen Buddhismus gehört. Am Abend geht es dann zum Essen
zurück ins Hotel. Übernachtung im Hotel.
Tag 12 : Leh - Thikse - Shey - Leh
Sie starten den Tag mit einem Besuch des Klosters von Thikse, welches
zu den aktivsten der Region gehört. Gegründet im 16. Jahrhundert
wird es heute von der Reinkarnation des Khanpo Rimpoche geleitet. Das
Kloster verfügt über 12 Stockwerke und eine gut bestückte
Bibliothek. Begeben Sie sich im Anschluss entlang des Indus Flusses
zum Palast von Shey, der Ihnen einen herrlichen Ausblick über einen
kleinen See bietet. Ehemals Hauptstadt von Ladakh, wurde der Palast
dem Gründer der Dynastie, Nyima-Gon, Herrscher des westlichen Tibets
im 10. Jahrhundert, von seinem Sohn gewidmet. Während der folgenden
Herrschaften wurde der Palast erweitert und die heutige Struktur stammt
aus der Zeit von Deldan Namgyal. Später geht es zu einem weiteren
Palast, dem Stok Palast, der die heutige Residenz der königlichen
Familie von Ladakh ist. Der letzte König von Ladakh starb hier
1974. Nun können Sie im Palastmuseum die Sammlung der königlichen
Familie betrachten, sowie traditionelle Kleidung, die Krone der Königin
und andere Relikte aus vergangenen Zeiten. Übernachtung im Hotel.
Tag 13 : Leh - Alchi - Uletokpo
Heute besuchen Sie den Tempelkomplex von Alchi, der sich mitten innerhalb
des Dorfes befindet. Er stammt aus dem 11. Jahrhundert und gehört
zu Ladakhs bekanntesten Klöstern. Es ist Sitz des Ngri Rimpoche,
einer Reinkarnation im Körper des jüngeren Bruders des Dalai
Lamas. Eine weitere Besonderheit ist, dass es als einziges Kloster auf
flachem Boden, anstatt an steilen Hängen gebaut wurde. Genießen
Sie dort die ausgestellten Gemälde, bevor Sie nach dem Mittagessen
zum Camp in Uletokpo aufbrechen. Spaziergang von ca. 2 Stunden. Übernachtung
im Camp in Uletokpo.
Tag 14 : Uletokpo - Wanla - Lamayuru - Uletokpo
Nach dem Frühstück brechen Sie auf nach Wanla, wo Sie bei
Ankunft die dortige Gompa besuchen und sich zu Fuß auf den Weg
nach Lamayuru machen. Nach ca. drei bis vier Stunden erreichen Sie das
Kloster von Lamayuru, das spektakulär in einer Talebene liegt.
In Fatula bekommen Sie im Anschluss die Möglichkeit, großartige
Fotos zu schießen. Daraufhin geht es wieder zurück ins Camp.
Übernachtung im Camp in Uletokpo.
Tag 15 : Uletokpo - Leh
Heute geht es von Uletokpo ca. eine Stunde zu Fuß zum Chulichan
Nonnenkloster, wo rund 20 Nonnen residieren. Sie versorgen die Mönche
mit Nahrung und Kleidung und beten jeweils morgens und abends. Anderthalb
Kilometer weiter erreichen Sie die Ridzong Gompa, die zu einem der weniger
frequentierten Klöstern von Ladakh gehört. Relativ jung, aus
dem Jahre 1840, liegt es isoliert in einer Talebene und verfügt
über besonders strenge Regeln. Am Abend kehren Sie dann nach Leh
zurück. Übernachtung im Hotel.
Tag 16 : Leh
Nach dem Frühstück besuchen Sie die Hemis Gompa, die im frühen
17. Jahrhundert erbaut wurde. Besonders berühmt ist dieses Kloster
für sein Tanzfestival, das jedes Jahr im Sommer im Innenhof stattfindet,
zudem für seine gut bestückte Bibliothek und die gut erhaltenen
Fresken und Wandmalereien. Etwa eine Stunde zu Fuß geht es dann
hinauf zum Old Hemis (Kotzang). Wieder zurück am Kloster angekommen,
geht es am Nachmittag zum SOS Dorf nach Choglamsar. Es ist ein wichtiges
Zentrum für das Studium der tibetischen Kultur und Geschichte.
Zudem verfügt es über grüne Natur - sogar Garten-Baumschulen
und ein Golfplatz finden dort Platz. Statten Sie auch der tibetischen
Bibliothek und den zahlreichen kleinen Handwerksbetrieben einen Besuch
ab. Am Abend kehren Sie zum Abendessen und Übernachtung zurück
ins Hotel.
Tag 17 : Leh - Delhi
Heute nehmen Sie Abschied von der Bergwelt und reisen zurück nach
Delhi. Flug mit Jetairways Flug Nr. 9W 610 11.55/13.30 Uhr. Sie werden
wieder am Flughafen abgeholt und fahren in das schon bekannte Hotel
in der Aerocity nahe dem Flughafen. Entspannen Sie sich oder gehen Sie
noch etwas shoppen. Am Abend gegen 23.00 Uhr steht Ihr Wagen wieder
bereit zur Fahrt zum internationalen Terminal des Indira Gandhi Flughafen.
Tag 18 : Delhi - Peking - Frankfurt
Abflug mit Air China Flug Nr. CA 948 02.50/11.25 Uhr. Nun sind Sie nur
im Transitbereich und begeben sich zum Gate Ihres Weiterfluges nach
Frankfurt mit CA 931 14.00/18.15 Uhr.