Haie
werden in Tobago bewundert, in Trinidad am Strand vernascht
Haie
sind für Taucher in Tobago die Sensation: Bei speziellen
Unterwassersafaris können abenteuerlustige Besucher den Nervenkitzel
genießen, den Räubern mit dem mörderischen Ruf in freier Natur zu
begegnen. Wirklich gefährlich wird es aber erst, wenn sich die
dreieckigen Rückenflossen zu nahe an der Küste der Schwesterinsel
blicken lassen: In Trinidad ist gebackener Hai der beliebteste
Strand-Snack.
Von Bernhard Grdseloff |
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Haiexperte
Ricardo Nedd hat an der West- und Südküste Tobagos Tauchplätze
ausgekundschaftet, wo sich die eleganten Räuber bevorzugt aufhalten.
„Etwas Glück gehört immer dazu, weil wir die Tiere nicht anfüttern",
sagt er. „Zumindest größere Ammenhaie entdecken wir aber immer und
auch Riffhaie sind ganzjährig da, seltener Walhaie mit bis zu 12
Metern."
Nicht
alle Haie sind in Tobago das ganze Jahr über zu sehen. „Sie folgen
ihren Beutetieren und den nährstoffreichen Strömungen aus dem
Orinocco-Delta", weiß Nedd. „Die meisten herumziehenden Arten
wie Tiger- und Bullhaie haben wir von Februar bis Mai.
Früher,
von Januar bis März, ist Hauptsaison für Hammerhaie. Ihr
Lieblingsplatz sind die Sisters, zwei Felseninseln vor der Nordostküste
Tobagos. „Schwärme von bis zu 40 Tieren von 3 bis 4 Metern ziehen
dort tagsüber ihre Kreise", sagt Biologe und Tauchguide Johnny
Procope. „Für Taucher sind sie völlig ungefährlich, weil sie
schwimmend schlafen - ihr hammerförmiger Kopf dient dabei als
Radarsystem, um den Kurs zu halten.
Ein
böses Erwachen kann es für die Haie geben, wenn sie sich nach Trinidad
verirren. „Bake and Shark" ist dort der beliebteste Strandsnack:
Gebackenes Haifilet eingepackt in eine Art Krapfenteig. Den besten gibt‘s
bei Richard‘s in der Marakas Bay: Bis zu 15 Haie werden dort an einem
guten Tag verputzt |
Lebensgefährlich:
Hai am Markt von Trinidad...
...und
mungerecht als "Bake & Shark" bei Richard's am Strand der
Marakas Bay.
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