Pirateninseln
Hollywoods
Das
Geheimnis hinter der karibischen Traumkulisse der Filmemacher
Kristallklar,
unschuldig und verlockend blitzt das Meerwasser in der karibischen
Sonne. Hier, wo Freiheit, Abenteuer und Lebenslust förmlich in
der Luft liegen, spielt das Piratenspektakel „Fluch der Karibik".
Wo aber findet man so einen Drehort? - Die passende Traumkulisse
für den Film war so schwer aufzuspüren wie ein echter Piratenschatz:
„Wir mussten Monatelang die Karibik absuchen", sagt Regisseur
Gore Verbinsky.
Von Bernhard Grdseloff
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Freiheit,
Abenteuer,
Lebenslust
Traumurlaube
und Piratenfilme haben das gleiche Erfolgsrezept: Weiße Palmenstrände,
tropische Exotik und türkisblaues Meer gewürzt mit einem Hauch von
Freiheit, Abenteuer und Lebenslust. Diese Zutaten mischten Produzent
Jerry Bruckheimer und Regie-Ass Gore Verbinski meisterhaft zum
unterhaltsamen Abenteuerspektakel „Fluch der Karibik". Johnny
Depp als charmanter Haudegen Captain Jack Sparrow und Orlando Bloom als
abenteuerlustiger Will Turner (Foto) liefern im Film dem gruseligen
Captain Barbossa einen Kampf um die bezaubernde Elisabeth. Der
Bösewicht setzt die Schöne und seinen Verfolger schließlich auf einer
einsamen Trauminsel aus. Wer würde das nicht gerne mit sich geschehen
lassen? - Zumindest für die kurze Dauer eines Urlaubs. |
Daß
in der Karibik gedreht werden mußte, stand für das Produktionsteam
fest. Zwar gibt es auch um Australien und Thailand exotisch anmutende
Plätze, doch - so Verbinsky: „Das Wasser, der Strand und die Palmen
haben eine ganz eigene Qualität in der Karibik." Bald mußten die
Filmemacher aber die Erfahrung machen, daß Karibik nicht Karibik ist.
„Wir
haben uns mindestens 20 Inseln angeschaut", erinnert sich das
Regie-Ass. „Wir suchten eine üppige, tiefeingeschnittene Bucht, wo
kein Hotel genau in der Mitte liegt, so etwas existiert einfach
nicht." Fast nicht.
Fündig
wurden die Suchtrupps schließlich nördlich von Grenada. Die Grenadinen
mit ihren weißen Palmenstränden sehen genau so aus, wie Hollywood sich
die Karibik vorstellt. Sie liegen aber 2000 Kilometer entfernt vom
Jamaica und Port Royal: jenem Ort, um den sich die Handlung dreht.
Also
bauten die Filmprofis kurzerhand eine Originalgetreue Nachbildung. In
der Walilabou Bay in St. Vincent entstanden Piers und Lagerhäuser im
Stil des 18 Jahrhunderts. Die verschiedenen Drehorte waren im Umkreis
von 70 Kilometern im Meer verteilt: Union Island, die Tobago Cays und
Petit Tabac, wo Bösewicht Barbossa schließlich Captain Sparrow und die
hübsche Elisabeth aussetzt. Die Filmarbeiten verwandelten das ganze
Archipel in eine einzige Maskerade.
„Wir
durften als reiche Bewohner von Port Royal im Prachtgewand durch den
Hintergrund spazieren", erzählen Maria und Fritz Meeuwissin, ein
holländisches Paar, das auf einer Jacht in Bequia lebt. Selbst ganze
Schiffe wurden ins historische Kostüm gesteckt: Die „Scaramouche"
etwa, ein braver Zweimaster aus Union Island, mauserte sich zum stolzen
portugiesisches Handelsschiff.
Jetzt
segelt die „Scaramouche" wieder Touristen in die Tobago Cays und
die Rauchwolken der Filmpyrotechniker haben sich verzogen. Nur Stephen
Russell, auf dessen Grund der Port-Royal-Nachbau steht, träumt noch vom
großen Piratenschatz: „Ich will aus dem Drehort einen Themenpark
machen..." |
Ehepaar
Meuwsissin: Historische Kostüme... |